Unsere „große“ Reise 



Da vor den Ferien doch dann irgendwann die Luft raus war, ist die Rundreise und unser Zwischenseminar genau das gewesen, was wir brauchten. Wir schöpften neue Energie und Motivation, nicht nur um wieder fit in den Alltag zu starten, sondern auch um unseren Blog mal wieder zu aktualisieren. 

Die „große“ Reise startete mit einer sehr entspannten aber langen Busfahrt nach Accra. In der Hauptstadt trafen wir uns dann abends mit den anderen vier Freiwilligen des Bistum Münsters, Eva, Lea, Sarah und Leonie. Nun konnte unser kleines Abenteuer starten.
Den nächsten Tag verbrachten wir alle zusammen in der Accra Shopping Mall, nur um uns dort unseren ersten Kulturschock zu holen. Danach ließen wir den Nachmittag entspannt im botanischen Garten ausklingen. 
Am nächsten Tag ging es dann für uns mit einem Trotro weiter nach Cape Coast. Dort angekommen hieß es, Sachen ins Zimmer werfen und auf zum Strand. 
Gesagt, getan. 
Den restlichen Tag verbrachten wir am Strand, bevor wir abends zusammen Weihnachten feierten. Die Weihnachtsmützen wurden rausgeholt, ein Kleid angezogen, kleine Geschenke verteilt und dann wurde Heiligabend gemeinsam bei einem leckeren Abendessen genossen. Auch wenn das Weihnachtsfest nicht viel mit dem zu Hause in Deutschland zu tun hatte, so war der Abend am Strand trotzdem wunderschön.
Am nächsten Tag suchte uns jedoch der Drang etwas zu unternehmen schon wieder heim und so beschlossen wir die Cape Coast Castle zu besichtigen. In dem Museum und der Führung durch das Castle, lernten wir viel über die Sklavengeschichte Ghanas, sahen die engen Kerker, in welchen viele Hunderte Sklaven starben, sahen das Tor „ of no return“ (die Tür durch welche die Sklaven auf die riesigen Schiffe verfrachtet wurden, um danach nie wieder zu kommen), hörten die schockierenden Todeszahlen und spürten den Luxus, in welchem die Sklavenhalter lebten. 
Nach einem weiteren Tag purer Entspannung, machten wir uns auf den Weg in den Kakum Nationalpark. Dort nahmen wir die Herausforderung an und bewältigten den Canopy Walk. Sieben Brücken, die 40 Meter über dem Boden an Seilen befestigt und 350 Meter lang sind. Auch an der kleinen Wanderung durch den Wald Beteiligten wir uns und erfuhren dort mehr zu den unterschiedlichen Arten und Pflanzen dieses Waldes und deren Verwendung. 
Aber die Reise sollte ja noch weiter gehen also schnappten wir uns unsere Rucksäcke und begaben uns in ein Trotro. Nach einer sehr holprigen Fahrt, erreichten wir unser nächstes Ziel, Akwidaa. Auch dort begrüßte uns ein Traumstrand, an dem wir einfach mal unsere Ferien genießen konnten. Abgesehen vom faulenzen am Strand, besuchten wir den südlichsten Punkt Ghanas. 
Cape Three Point. 
Von dem alten Leuchtturm aus hatte man einen unglaublichen Blick auf die umliegenden Buchten, das Meer und wenn man über seine Schulter blickte auf den Dschungel.
Und wie die Zeit nunmal verfliegt, war dann auch schon Silvester. Auch dieses verbrachten wir ganz in Ruhe bei einem Lagerfeuer am Strand und um Mitternacht gab es dann ein kleines aber feines Feuerwerk. Einigen von uns fehlte am nächsten Morgen dann der Schlaf für unsere geplante Kanutour. 
Auf dieser entdeckten wir viele verschiedene Krebs- und Vogelarten, trieben durch Mangrovengänge und kamen in den Genuss eines schwefligen Matschgeruchs. 
Und schon wieder hieß es Abschied nehmen. Doch dieses mal nicht nur von einem weiteren wunderschönen Ort, sonder auch von Eva, Lea, Sarah und Leonie. Für uns ging es nämlich weiter nach Busua, während die anderen Vier Richtung Norden aufbrachen.  
Auch in Busua ließen wir die Seele baumeln, versuchten uns aber auch im surfen und Kajak fahren. Am Sonntag machten wir dann eine Tageswanderung ins nächste Dorf, Butre. In Busua lebten wir zusammen mit den französischen Eigentümern und einem Affen in einem erstklassigen 
Strandhaus, gebaut aus recyceltem Materialien, wie zum Beispiel Treibholz. 
Aber auch dieses Abenteuer sollte ein Ende nehmen. 
So hieß es für uns zurück nach Zuarungu, wo uns der Alltag wieder erwartete. 
Aber auch dieser ließ nicht lange auf sich beruhen, denn die anderen vier Freiwilligen kamen unser Projekt besuchen, bevor wir alle gemeinsam nach Kumasi zu unserem Zwischenseminar aufbrachen. 
In diesem ging es darum, neue Kontakte zu anderen Freiwilligen in Ghana zu knüpfen und sich mit ihnen dann über die interkulturellen Unterschiede, welche einem in der ersten Hälfte unseres Dienstes begegnet sind, auszutauschen. Außerdem wurde zum Beispiel über Problembewältigung, die Rolle der Frau, Abschied und Postkolonialismus gesprochen. Das Seminar diente uns als Auszeit mit dem Sinn zur Selbstreflexion und Bildung neuer Freundschaften. Durch die anderen Freiwilligen entstanden viele neue Ideen zur Gestaltung des eigenen Projektes und natürlich auch viele neue Reiseziele. 
Alles in allem gab es neben ein paar kleinen Krankheitszwischenfällen, keine Unterbrechung unserer freien Zeit und so konnten wir ganz entspannt neue Energie schöpfen. 
Und wir sind jetzt auch wieder mit einem großen Paket Motivation ins Projekt gestartet. 

Accra



Cape Coast 








Akwidaa



  


Busua 




Zwischenseminar in Kumasi                                                                                    




Kommentare